Kleines Heurigen- ABC

...vom Bratlfett bis zum G'spritztn!

Achte(r)l: 0,125 Liter Wein. Im Stehen zu sich genommen heißt es „Steh-Achterl“, wenn man gehen will und sich doch nicht losreißen kann „Flucht-Achterl“.

„Ausg’steckt“, Ausg’steckt is: Die periodische Öffnung eines Weinausschankes. Das heißt, der Weinhauer verkauft von Zeit zu Zeit (jeweils ca. 2 Wochen lang) in seinem Lokal seine Weine. Er zeigt dies durch einen Föhrenbuschen (Reisigkranz, Strohstern, usw.) an, den er an einer Stange befestigt und vor sein Haustor hängt. Daraus erklären sich die Begriffe „…ausg’steckt is“ und „Buschenschank“. Im Volksmund hat der Weinhauer, für die Zeit seines Weinausschankes den „Heurigen“.

Buschen: zeigt an, dass bei diesem Weinhauer Eigenbauwein beim „Heurigen“ ausgeschenkt werden. Es gibt verschiedene Buschenformen: Grünzeichen: Wipfel (bändergeschmücktes Bäumchen), grüner Kranz, grüner Buschen  und Stroh- und Holzzeichen: Strohkranz (Strohscheibe, Strohsonne), Strohschab und Strohriegel (Strohbündel), Strohzopf, Ampel aus Stroh, geringelte Holzscharten und (schon abgekommen) hölzerner Sechsstern)

Buschenschank: andere Bezeichnung für den „Heurigen“


Essen:

  • Blunz'n: Blutwurst
  • Bratlfett'n: Bratenfett vom Schweinebraten (Brotaufstrich)
  • Bratenes: Schweinebraten
  • G'selchtes: geräuchertes Schweinefleisch
  • Fleischlaberln: Buletten, Frikadellen, (auch: faschierte Laibchen)
  • Erdäpfelsalat: Kartoffelsalat
  • Grammeln: Grieben
  • Knofelschmalzbrot: Schmalzbrot mit Knoblauch (typ. Heurigenspeise)
  • Stelze: Schweinshaxn
  • Topfen: Quark

Gemischter Satz (G’mischter Satz): Wein aus verschiedenen Rebsorten, die zusammen in einem Weingarten stehen und gemeinsam gelesen und verarbeitet werden.

G’spritzer: Wein 1:1 mit Soda- oder Mineralwasser gemischt.

Heuriger: Das Wort hat zwei Bedeutungen: Der Heurige (heuriger Wein) ist der Wein des letzten Jahres (der letzten Weinlese). Der „Heurige“ ist aber auch der Buschenschank, bei dem der Weinhauer seinen heurigen Wein („…ausg’steckt ist“) ausschenkt. Am Festtag des hl. Martin (11. November) wir der Wein der letzten Lese zum ersten Mal ausgeschenkt (in vielen Orten findet dabei die „Weintaufe“ statt) der Wein des vorangegangenen Jahrganges ist nun der „Alte“ (der alte Wein).

Kellergasse: Wenn in einem Weinort die Weinkeller nicht im Haus, sondern meist am Rand des Dorfes einer neben dem anderen angelegt sind, spricht man von einer Kellergasse.

Schwips: Beginnende Trunkenheit

Sturm: In Österreich werden die Begriffe neuer Wein, Federweißer oder Federroter nicht verwendet. Gemäß Weingesetz heißt in Österreich der teilweise vergorene Traubenmost egal welcher Farbe Sturm. Von ihm gibt es einige regionale Spezialitäten mit eigenen Bezeichnungen: In Ostösterreich unterscheidet man noch den Staubigen oder Gestaubten, der das nächste Reifestadium vom Sturm hin zum Heurigen darstellt.

„Tschechern“: Viel und schnell trinken

Weinheber: Gerät, um Wein aus dem Fass zu entnehmen